Deutschland

Deutsche Winzer geben Gas

Europaweit gesehen spielen deutsche Weine nicht unbedingt eine führende Rolle. Trotzdem greifen besonders echte Weinliebhaber immer öfter zu einer Flasche aus Deutschland. Erfahrung können Deutsche Winzer genug vorweisen. Schließlich bauten schon die Germanen im südlichen Rheintal weiße Rebstöcke an. Dank der Römer verbreitete sich der Weinbau stark, im Mittelalter gab es mehr Weinanbaugebiete in Deutschland als heute. Weißwein aus Deutschland wird besonders gerne genossen, aber auch Rotwein aus Deutschland findet immer mehr Liebhaber.

Weinanbaugebiete in Deutschland nur mehr in klimatischen Top-Lagen zu finden

Heute werden in Deutschland auf rund 110.000 Hektar Weinreben angebaut. Das sind gerade einmal 10 Prozent der Rebfläche Frankreichs, Spaniens oder Italiens. Dafür hat man sich in die klimatisch besten Gegenden zurückgezogen. Mit ein Grund, warum deutsche Weine eine immer höhere Qualität aufweisen können. Dem Klima entsprechend gedeihen besonders leicht säurehaltige Weißweine besonders gut. Gut zwei Drittel der Anbaufläche ist mit weißen Rebstöcken bepflanzt, auf einem Drittel wachsen rote Trauben. Der beste Weißwein aus Deutschland kommt für viele Kenner von den Hängen des Rheins sowie von den Lagen an den Ufern der Mosel. Rheinhessen und Pfalz dagegen gelten inzwischen auch als Rotweinregionen, in den letzten Jahren hat der Anbau der roten Traubensorten kontinuierlich zugenommen. Immer mehr Weinliebhaber erkennen das Potential, das auch ein Rotwein aus Deutschland bieten kann. Deutsche Winzer tragen das ihre dazu bei, setzen auf Mengenreduktion, naturnahen Anbau der Reben und eine Kelterung sowie Lagerung der Weine nach den modernsten Methoden. Das und die Investitionen in Top-Equipment sind Grundsteine für eine steigende Qualität der deutschen Weine. All diese Bemühungen zeigen Früchte, auch der internationale Weintrinker interessiert sich nun für deutsche Weine abseits des dominanten Rieslings.

Wein aus Deutschland kann jeden Geschmack befriedigen

Noch immer ist das Aushängeschild des deutschen Weinbaues der Riesling. Es gibt so gut wie keine Weinanbaugebiete in Deutschland wo er nicht angepflanzt wird. Ein deutscher Rheinriesling eines Qualitätswinzers kann zu den besten Weißweinen der Welt gezählt werden. Dementsprechend sind die Preise für diese Tropfen, die auch weltweit gehandelt werden, in hohen Regionen angesiedelt. Der Rheingau, Mosel, Pfalz oder Rheinhessen sind seine Hauptanbaugebiete. Für leichtere Tischweine werden oft Müller-Thurgau Trauben vergoren, Weißer Burgunder und Silvaner sind ebenfalls populäre Weißweinsorten die in Deutschland gerne ausgepflanzt werden.

Bei den Rotweinen ist die Sorte Spätburgunder bzw. Pinot Noir das Aushängeschild, welches inzwischen auf gut 12.000 Hektar angebaut wird. In Baden, vor allem in der Lage Kaiserstuhl, in der Pfalz, Rheinhessen und Württemberg gedeihen die langsam und spät reifenden Trauben am besten. Mit Sorgfalt ausgebaut können diese Weine eine absolute Top-Qualität bieten. Gute Tischweine in hervorragender Qualität sind mit der zweitwichtigsten Rebsorte, dem Dornfelder sowie mit dem Portugieser, der stark in der Pfalz, Rheinhessen und Ahr gepflanzt wird, möglich. Neben diesen deutschen Spezialitäten wächst auch die Bedeutung internationaler Rotweinsorten. Cabernet Sauvignon, Merlot oder Saint Laurent können interessante sortentypische Weine liefern, deren großen Charakter auch den penibelsten Weinkenner überzeugen wird. Flächenmäßig sind die Anbaugebiete hier allerdings noch klein.